The Wiener Zeitung, dating back to 1703, is one of the oldest newspapers in the world that is still being published. In 1810, it became the official publication of the Austrian Government, with a print run in 1855 of 4,500 copies.
]]>Newspaper report from correspondents, published in the supplement of the Wiener Zeitung in the phase of mobilisation in July 1914.
The Wiener Zeitung, dating back to 1703, is one of the oldest newspapers in the world that is still being published. In 1810, it became the official publication of the Austrian Government, with a print run in 1855 of 4,500 copies.
Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, Nr. 169, Samstag, 25. Juli 1914 (titlepage)
ANNO. Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften. Österreichische Nationalbibliothek, anno.onb.ac.at [accessed 8.11.2015]
Telegramme des Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus.
Die österreichisch-ungarische Note an Serbien.
Agram, 24. Juli. (Meldung des Ungarischen Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus.)
Die von der Monarchie in Belgrad unternommene Demarche hat hier in allen politischen Parteikreisen und in der breiten Öffentlichkeit einen starken Eindruck gemacht und wird mit voller Einmütigkeit von einem durchaus patriotischen Standpunkte beurteilt. Das beweisen alle Kommentare, welche in der hiesigen Presse ohne Unterschied der Parteistellung und der nationalen Färbung und Richtung der diplomatischen Demarche gewidmet werden. In allen diesen publizistischen Kundgebungen, auch in jenen der oppositionellen Presse, kommt eine unanfechtbare loyale Auffassung zum Ausdrucke.
So schreibt das deutsche Oppositionsblatt: Die Ereignisse haben Österreich-Ungarn auf einen Weg gedrängt, den es im Bewußtsein seines Rechtes und seines Ansehens zu beschreiten sich gezwungen sah. Alle Völker der Monarchie sind sich in ihrer Treue zur Monarchie und Dynastie dieses ernsten Momentes bewußt, und eben deshalb halten sie an der Hoffnung fest, daß sich Serbien der Erfüllung der Forderungen, die ihm gestellt wurden, nicht entziehen wird.
Die Blätter der Starcevic-Partei erklären, die Monarchie habe ein volles Recht, so schwere Forderungen zu stellen, da offizielle Personen und Organe in Serbien zu der Ausführung des entsetzlichen Verbrechens in Sarajevo direkt und indirekt beigetragen haben.
Die serbische Antwort.
Belgrad, 24. Juli.
“Politika” meldet, die serbische Antwort werde zweifellos im Einklange mit der Würde des serbischen Staates stehen.
Die übrigen Blätter beschränken sich zumeist auf kurze Mitteilungen über die Übergabe der österreichisch-ungarischen Note.
[…]
Zeitungsstimmen.
London, 25. Juli.
Mit Ausnahme der “Morning Post”, welche das willkürliche Vorgehen Österreich-Ungarns verurteilt, geben alle Londoner Blätter einschließlich der liberalen der Sympathie für die Monarchie in ihrer Haltung gegenüber einem Staat Ausdruck, der das Zentrum von Umtrieben und Intrigen gegen die territoriale Integrität Österreich-Ungarns gewesen ist, und raten Serbien, sich den Forderungen der Monarchie zu unterwerfen, damit ein europäischer Krieg vermieden werde.
The Weimarische Volkszeitung was a paper for the working class interests and had been published in Jena from 30 September 1906 to 31 March 1916. It was succeeded by the Volkszeitung Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (1 April 1916 to July/Sep 1918). Saxony was supposed to be a stronghold of the Social Democrats during the Kaiserreich, so much that it was generally known as 'Red Saxony'.
Newspager appeal from the Social Democratic Party, published in the Weimarische Volkszeitung, on 25 July 1914.
The Weimarische Volkszeitung was a paper for the working class interests and had been published in Jena from 30 September 1906 to 31 March 1916. It was succeeded by the Volkszeitung Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (1 April 1916 to July/Sep 1918). Saxony was supposed to be a stronghold of the Social Democrats during the Kaiserreich, so much that it was generally known as 'Red Saxony'.
Weimarische Volkszeitung. Organ zur Wahrung der Interessen des gesamten werktätigen Volkes, 9. Jahrgang, Nr. 172, Montag, 27. Juli 1914, [titlepage]
jportal_derivate_00208337:/WVZ_1914_07-09_0017.tif
Aufruf!
Noch dampfen die Aecker auf dem Balkan von dem Blute der nach Tausenden Hingemordeten, noch rauchen die Trümmer verheerter Städte, verwüsteter Dörfer, noch irren hungernd arbeitslose Männer, verwitwete Frauen und verwaiste Kinder durchs Land, und schon wieder schickt sich die vom österreichischen Imperialismus entfesselte Kriegsfurie an, Tod und Verderben über ganz Europa zu bringen.
Verurteilen wir auch das Treiben der groß-serbischen Nationalisten, so fordert doch die frivole Kriegsprovokation der österreichisch-ungarischen Regierung den schärfsten Protest heraus. Sind doch die Forderungen dieser Regierung so brutal, wie sie in der Weltgeschichte noch nie an einen selbständigen Staat gestellt sind, und können sie doch nur darauf berechnet sein, den Krieg geradezu zu provozieren.
Das klassenbewußte Proletariat Deutschlands erhebt im Namen der Menschlichkeit und der Kultur flammenden Protest gegen dies verbrecherische Treiben der Kriegshetzer. Es fordert gebieterisch von der deutschen Regierung, daß sie ihren Einfluß auf die österreichische Regierung zur Aufrechterhaltung des Friedens ausübe, und falls der schändliche Krieg nicht zu verhindern sein sollte, sich jeder kriegerischen Einmischung enthalte. Kein Tropfen Blut eines deutschen Soldaten darf dem Machtkitzel der österreichischen Gewalthaber, den imperialistischen Profitinteressen geopfert warden.
Parteigenossen, wir fordern Euch auf, sofort in Massenversammlungen
den unerschütterlichen Friedenswillen des klassenbewußten Proletariats
zum Ausdruck zu bringen. Eine ernste Stunde ist gekommen, ernster als irgend eine der letzten Jahrzehnte. Gefahr ist im Verzuge! Der Weltkrieg droht! Die herrschenden Klassen, die Euch im Frieden knebeln, verachten, ausnutzen, wollen Euch als Kanonenfutter mißbrauchen. Ueberall muß den Gewalthabern in die Ohren klingen:
Wir wollen keinen Krieg! Nieder mit dem Kriege!
Hoch die internationale Völkerverbrüderung!
Berlin, den 25. Juli 1914. Der Parteivorstand.