The Weimarische Volkszeitung was a paper for the working class interests and had been published in Jena from 30 September 1906 to 31 March 1916. It was succeeded by the Volkszeitung Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (1 April 1916 to July/Sep 1918). Saxony was supposed to be a stronghold of the Social Democrats during the Kaiserreich, so much that it was generally known as 'Red Saxony'.
Newspager appeal from the Social Democratic Party, published in the Weimarische Volkszeitung, on 25 July 1914.
The Weimarische Volkszeitung was a paper for the working class interests and had been published in Jena from 30 September 1906 to 31 March 1916. It was succeeded by the Volkszeitung Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (1 April 1916 to July/Sep 1918). Saxony was supposed to be a stronghold of the Social Democrats during the Kaiserreich, so much that it was generally known as 'Red Saxony'.
Weimarische Volkszeitung. Organ zur Wahrung der Interessen des gesamten werktätigen Volkes, 9. Jahrgang, Nr. 172, Montag, 27. Juli 1914, [titlepage]
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Aufruf!
Noch dampfen die Aecker auf dem Balkan von dem Blute der nach Tausenden Hingemordeten, noch rauchen die Trümmer verheerter Städte, verwüsteter Dörfer, noch irren hungernd arbeitslose Männer, verwitwete Frauen und verwaiste Kinder durchs Land, und schon wieder schickt sich die vom österreichischen Imperialismus entfesselte Kriegsfurie an, Tod und Verderben über ganz Europa zu bringen.
Verurteilen wir auch das Treiben der groß-serbischen Nationalisten, so fordert doch die frivole Kriegsprovokation der österreichisch-ungarischen Regierung den schärfsten Protest heraus. Sind doch die Forderungen dieser Regierung so brutal, wie sie in der Weltgeschichte noch nie an einen selbständigen Staat gestellt sind, und können sie doch nur darauf berechnet sein, den Krieg geradezu zu provozieren.
Das klassenbewußte Proletariat Deutschlands erhebt im Namen der Menschlichkeit und der Kultur flammenden Protest gegen dies verbrecherische Treiben der Kriegshetzer. Es fordert gebieterisch von der deutschen Regierung, daß sie ihren Einfluß auf die österreichische Regierung zur Aufrechterhaltung des Friedens ausübe, und falls der schändliche Krieg nicht zu verhindern sein sollte, sich jeder kriegerischen Einmischung enthalte. Kein Tropfen Blut eines deutschen Soldaten darf dem Machtkitzel der österreichischen Gewalthaber, den imperialistischen Profitinteressen geopfert warden.
Parteigenossen, wir fordern Euch auf, sofort in Massenversammlungen
den unerschütterlichen Friedenswillen des klassenbewußten Proletariats
zum Ausdruck zu bringen. Eine ernste Stunde ist gekommen, ernster als irgend eine der letzten Jahrzehnte. Gefahr ist im Verzuge! Der Weltkrieg droht! Die herrschenden Klassen, die Euch im Frieden knebeln, verachten, ausnutzen, wollen Euch als Kanonenfutter mißbrauchen. Ueberall muß den Gewalthabern in die Ohren klingen:
Wir wollen keinen Krieg! Nieder mit dem Kriege!
Hoch die internationale Völkerverbrüderung!
Berlin, den 25. Juli 1914. Der Parteivorstand.